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Verfahrensbeschreibung

1.1 Anlagentechnik

Die konzipierte Anlage ist ein kontinuierlich arbeitender Zuchtbetrieb mit einem geschlossenen Wasserkreislauf und integrierter, vollständiger Wasseraufbereitung.

Die Tierhaltung erfolgt in Becken, die der Größe und dem Platzbedarf der Garnelen angepaßt sind.

Vom Zentrum des Beckenbodens erfolgt die Absaugung der Sinkstoffe zum Sicherheitsablauf an der Beckenwand. Ein senkrecht stehendes Sieb (Maschenweiten sind der jeweiligen Tiergröße angepaßt) verhindert das Entweichen der Tiere aus den Zuchtbecken. Diese Siebe werden durch rotierende Bürsten von möglichemn Ablagerungen befreit.

Durch den ständigen Zufluß von gereinigtem Wasser entsteht eine gezielte Strömung in den Becken. In Verbindung mit der Bewegung der Tiere gelangen alle Sinkstoffe zur Beckenmitte und können dort mühelos abgesaugt werden. Gleichzeitig gelangen die Schwimmstoffe von der Wasseroberfläche zum Beckenrand und fließen dort über die Kante des Sicherheitsablaufes ab. Das verschmutzte Wasser fließt durch das vorhandene Gefälle in einem Rinnensystem zur Klärstufe. Der Niveauunterschied zwischen dem Hallenboden unter den Zuchtbecken und dem Boden der Klärtechnik beträgt etwa 2 m.

EuroMega AquaFarm Module sind geschlossene Wasserkreislaufsysteme mit integrierter APR-Hochleistungsklärtechnik. Geschlossener Wasserkreislauf bedeutet, daß der durchschnittliche tägliche Bedarf an Frischwasser unter 5% des Volumens des angeschlossenen Produktionsmoduls beträgt.

In der EuroMega AquaFarm ist das Wasser Transportmittel zur Sauerstoffversorgung der Tiere und dient gleichzeitig zum Abtransport der Verunreinigungen durch Futtereintrag bzw. Ausscheidungsprodukte aus den Becken.

Der Sauerstoffbedarf der Gattung bestimmt damit den erforderlichen stündlichen Wasseraustausch im Fischbecken. Bei der Seewasseranlage zur Shrimpszucht ist ein Wasseraustausch der Becken je nach Besatz von bis zu 0,7 mal pro Stunde möglich, bei Fischzuchtanlagen sogar bis zum zweifachen Wasseraustausch.

Selbstverständlich ist die Sauerstoffversorgung durch Notversorgungssysteme, wie z.B. Ausströmer in den Becken, bei Ausfall des Wasserkreislaufes, für mindestens 24 Stunden sichergestellt.
Das Wasser gelangt über eine Kunststoff-Druckleitung zu den Zuchtbecken. Die Druckleitung zu den Becken ist als Stichleitung ausgeführt und hat 3 Pumpen, die das Kreislaufwasser in die Rohrleitung einspeisen. Als Versorgungspumpen in den Zuchtmodulen sind zwei Hauptpumpen mit jeweils 400 m3/h bei 0,9 bar Förderdruck und eine zusätzliche Hauptpumpe mit 100 m3/h bei 1,5 bar eingesetzt.

Die beiden großen Hauptpumpen sind mit einem Sauerstoffeintragssystem, dem Phasen-Injektor, verbunden und dienen zur Grundversorgung der Tiere mit Sauerstoff sowie zur Aufrechterhaltung des Wasserkreislaufes. Die großen Pumpen werden abwechselnd betrieben. Die Pumpensteuerung schaltet die beiden identischen Pumpen automatisch bei Ausfall einer Pumpe oder nach einer fest definierten Zeit um. Die automatische Umschaltung erfolgt in der Standardeinstellung nach 24 Stunden.

Die 3. Hauptpumpe ist mit einem weiteren Sauerstoffeintragssystem gekoppelt und dient als Reserve bei erhöhtem Sauerstoffverbrauch, z.B. bei gleichzeitiger Fütterung mehrerer Becken.

Da die 3. Hauptpumpe nur etwa 25 % der Fördermenge der großen Hauptpumpen liefert, kann sie auch bei erforderlichen geringen Wasseraustauschraten, wie zum Beispiel beim Anfahren des Moduls mit wenigen Becken allein eingesetzt werden, um Energiekosten zu sparen.
Die beiden großen Hauptpumpen reichern bei 0,6 bar das Kreislaufwasser auf ca. 18 mg Sauerstoff pro Liter an. Durch die 3. Hauptpumpe kann die Sauerstoffmenge bei entsprechend erhöhtem Druck bis auf > 25 mg/l angehoben werden.

Der Phasen-Injektor ist eine Gas-Flüssigkeits-Mischer nach dem Injektionsprinzip, bei dem unter Druck reiner Sauerstoff bzw. Druckluft im Kreislaufwasser vollständig gelöst wird. Das Wasser verläßt den Injektor nahezu bläschenfrei, was einen effektiven und verlustarmen Transport des Sauerstoffs zu den Zuchtbecken erlaubt.

Die Steuerung der 3 Hauptpumpen für den Wasserkreislauf erfolgt über einen Drucksensor in der Ringleitung. Sobald der Druck in der Leitung sich verändert, wird die Pumpe so geregelt oder eine weitere Pumpe dazugeschaltet, bis der Solldruck in der Rohrleitung wieder erreicht wird.

Beispiel: In einem Modul mit 22 Becken a 4,3 m Durchmesser befinden sich Fische. Die Durchflußmenge durch die Becken wird mittels eines Membranventils so eingestellt, daß am Ablauf des Beckens ein Sauerstoffgehalt von 6 mg/l konstant eingehalten wird. Vergleichbar wird die Versorgung von Zuchtbecken für die Shrimpszucht in Rechteckform gewährleistet.

Innerhalb eines Monats wachsen die Tiere erheblich.

Als Folge ergibt sich ein erhöhter Sauerstoffverbrauch der Tiere durch steigende Futteraufnahme und damit Anstieg der Stoffwechselprozesse. Der Sauerstoffwert am Ablauf des Beckens sinkt während dieser Zeit kontinuierlich. Der Betreiber der Anlage erhöht bei den entsprechenden Becken durch Öffnen des Ventils die Durchflußmenge und damit den Sauerstoffeintrag, um am Ablauf wieder 6 mg/l zu erreichen.

Wenn die Pumpe nicht druckgesteuert ist, sinkt in einem System mit mehreren Becken, bei Erhöhung des Durchflusses in einem einzigen Becken, automatisch die Durchfluß- menge durch alle anderen Becken. Als mögliche Folge leiden die Tiere in den übrigen Becken an Sauerstoffmangel. Es ist also sicherzustellen, daß bei Änderungen der Durchflußmenge an einem Becken, die anderen Becken nicht beeinflußt werden. EuroMega stellt dies über ihre Pumpensteuerung sicher.